Der „Kleinste“ wird Sieger im Viererturnier
Das Traditionsturnier der vier Fußballvereine in Pfinztal, FC Berghausen, ATSV Kleinsteinbach (beide Kreisliga), Spvgg Söllingen (A-Klasse) und TSV Wöschbach (B-Klasse), in dieser Woche beim ATSV Kleinsteinbach ausgetragen, endete mit einer faustdicken Überraschung: Der klassenniedrigste Verein setzte sich unerwartet durch, holte damit den Siegerpokal und die höchste von der Gemeinde Pfinztal als Schirmherrin ausgesetzte Geldprämie.
Mit dem Sieg der TSV-Truppe wurde praktisch die in vielen Jahren gewachsene Hierarchie der vier Vereine auf den Kopf gestellt. Und dies nicht einmal glücklich, wie die anderen Vereine am Ende anerkennen mussten. Allerdings – und das kann ehrlicherweise nicht verschwiegen werden – haben gerade die höherklassigen Vereine aus unterschiedlichen Gründen nicht ihre Stammformationen aufs Feld schicken können, was sich insgesamt doch deutlich spürbar auf das Niveau der Begegnungen auswirkte.
Die Überraschung durch die Wöschbacher begann bereits im ersten Halbfinale, in dem die Heidt-Truppe die Viktoria mit 4:1 besiegte und damit die Teilnahme am Finale sicherte. Die Treffer in diesem Spiel sollten die einzigen aus dem Spiel heraus erzielten Tore in den drei weiteren Partien bis zum Ende bleiben. Enger als im ersten ging es im zweiten Halbfinale zwischen der Spvgg und dem ATSV zu. Nach den gespielten 60 Minuten, bei denen die Gastgeber leicht überlegen waren, musste nach dem 0:0-Spielstand ein Elfmeterschießen den Endspielgegner des TSV ermitteln. Söllingen scheiterte zweimal, während der ATSV alle Strafstöße verwandelte.
Wiederum gänzlich torlos endete auch das kleine Finale um Platz 3 und 4 zwischen der Viktoria und der Spvgg. 5:5 stand es nach den jeweils fünf etatmäßigen Schützen im Elfmeterschießen, bis schließlich die beiden Torhüter zu den finalen Schüssen antraten. Der Berghausener verwandelte, der Söllinger zielte zu hoch, so dass der FC Turnierdritter wurde.
Im Finale zeigte sich der TSV wiederum von seiner guten Seite und hielt den ATSV verdientermaßen in Schach, wenn auch im Spiel kein Treffer gelang. Dafür hatte man die besseren Elfmeter-Schützen, die alle trafen, während der ATSV zweimal leer ausging.
Zur Siegerehrung konnte ATSV-Vorsitzender Marc Schaier, der sich bei den Aktiven und den zahlreichen Besuchern bedankte, auch Bürgermeisterin Nicola Bodner begrüßen, die den neuen, von der Gemeinde gestifteten Pokal übergab. Sie fand dabei lobende Worte für die fairen Auseinandersetzungen und ermunterte die vier Vereine, die seit 1977 ausgetragene Turnierrunde auch weiterhin fortzusetzen. Sie sieht darin auch eine Förderung des Gemeinschaftsgefühls unter den Vereinen.
Mit viel Beifall wurden bei der Preisübergabe vor allem die Sieger bedacht, die verständlicherweise ihren Überraschungscoup euphorisch feierten.
Autor: Karl-Heinz Wenz