Klimaoffensive
Zukunft gemeinsam gestalten
Was ist Pfinztal 2035?
Der Gemeinderat hat im Juli 2019 – einstimmig und fraktionsübergreifend – beschlossen, eine Klimaoffensive zur Bekämpfung der Klimakrise ins Leben zu rufen. Dem Klima- und Umweltschutz soll so künftig bei allen kommunalen Entscheidungen einen höheren Stellenwert einzuräumen.
In Kooperation mit der Nachhaltigkeits-AG des Ludwig-Marum-Gymnasiums und der Geschwister-Scholl-Realschule wurde von SchülerInnen der beiden Schulen 2020 ein Logo kreiert, das die Priorität der o. g. Zielsetzung unterstreichen soll und bereits seinen Niederschlag in offizielle Briefbögen und E-Mail-Signaturen der Verwaltung gefunden hat.
Die Bedeutung im Einzelnen:
- Hände – Pflege und Umsorgen
- Pflanze – steht für Naturschutz
- vier Kreise – vier Pfinztaler Ortsteile
- Herz / Erde – Wertschätzung der (Um-)Welt
- Schmetterling – Tier- und Artenschutz
- Recycling-Symbol – (Wertstoff)Kreislauf
Klimakommission – was wollen wir erreichen?
Aufbauend auf dem Grundsatzbeschluss „Klimaoffensive“ wurde im November 2019 die Klimakommission gegründet, der VertreterInnen aus Politik, Verwaltung und Bürgerschaft sowie externe Experten angehören. Die Klimakommission tagt i. d. R. alle zwei Monate, seit 2021 grundsätzlich öffentlich.
Fachlich begleitet wird die Klimakommission durch die Umwelt- und Energieagentur des Landkreises.
Die Klimakommission diskutiert – unter Einbeziehung wechselnder externe ExpertInnen – verschiedenste Maßnahmen zu Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Schutz von Klima sowie zur Klimawandelanpassung und unterbreitet dem Gemeinderat Vorschläge zur Umsetzung. 2020 standen unter anderem die Themen „nachhaltige und faire Beschaffung auf kommunaler Ebene“, „klimaneutrales Bauen“ und „Erarbeitung von baulandpolitischen Grundsätzen“ auf der Agenda. 2021 wird sich die Klimakommission schwerpunktmäßig mit dem Thema „(nachhaltige) Mobilität“ befassen. Die Sitzungen sind öffentlich.
Die Geschäftsstelle ist im Bau- und Umweltamt angesiedelt.
European Energy Award
Der Gemeinderat hat im November 2019 den Beschluss gefasst, am European Energy Award (EEA) teilzunehmen. Der Vertrag konnte am 15.12.2020 offiziell unterzeichnet werden. Unterstützt und begleitet wird die Gemeinde dabei von der Umwelt- und Energieagentur des Landkreises.
Der European Energy Award (eea) ist ein EU-weites Gütezertifikat für die Nachhaltigkeit der Energie- und Klimaschutzpolitik von Gemeinden und Landkreisen. Der Landkreis Karlsruhe wurde 2018 mit dem eea-Siegel in Gold ausgezeichnet. Eine Übersicht über Städte und Gemeinde, die am Zertifizierungsverfahren teilnehmen, finden Sie hier.
Der Gemeinde Pfinztal sieht im Hinblick auf die Teilnahme an diesem Zertifizierungsverfahren insbesondere eine Chance, Klimaschutzmaßnahmen noch effektiver und strukturierter anzugehen.
Klimaschutzstrategie Pfinztal
In der Gemeinderatssitzung am 15.12.2020 (PDF) hat der Gemeinderat mehrheitlich der „Klimaschutzstrategie Pfinztal“ und – damit verbunden – dem Beitritt zum Klimaschutzpakt zwischen dem Land und den kommunalen Landesverbänden zugestimmt. Ziel des Paktes ist es, bis 2040 die Klimaneutralität der Verwaltung herzustellen. Großen Teile des Gemeinderats war dies nicht genug: Auf entsprechendem Antrag aus dem Gremium geht Pfinztal einen Schritt weiter. Bereits 2030 soll das Ziel „klimaneutrale Verwaltung“ erreicht sein.
Die Klimaschutzstrategie setzt sich aus folgenden Bausteinen zusammen:
- Siehe SV 15.12. / Beschlüsse
- Kommunale Klimapartnerschaft
Hintergrund des Projekts der Klimapartnerschaft
Im Jahr 2012 ging die Gemeinde eine Projektpartnerschaft mit der senegalesischen Gemeinde Kidira ein. Auf Vermittlung der ‘NaturFreunde Berghausen’ fördert die Gemeinde jährlich ein Projekt durch finanzielle Hilfestellungen. Mit relativ geringen finanziellen Mitteln konnte bereits eine Schule mit Wasser versorgt und durch ein Lehrerzimmer ergänzt werden. Ebenso wurde durch diese Partnerschaft ein Praktikum eines jungen Bürgers aus Kidira ermöglicht, der dank des Entgegenkommens der Stadt Karlsruhe in die Lage versetzt wurde, neue Kommunikationswege kennenzulernen und diese im Senegal umzusetzen.
Im Jahr 2020 wurden Pfinztal und Kidira in das Förderprogramm „Kommunale Klimapartnerschaften“ aufgenommen. Dies stellt die Partnerschaft auf eine neue Ebene. Gemeinsam versuchen nun beide Gemeinden in Sachen Klimaschutz gemeinsame Projekte zu verwirklichen, voneinander und miteinander zu lernen um dadurch Verbesserungen in beiden Teilen unserer Welt zu erwirken.
Derzeit werden von beiden Kommunen Handlungsprogramme für weitere Projekte und Maßnahmen erarbeitet. Nähere Informationen erhalten Sie zu gegebener Zeit an dieser Stelle.
Warum eine Klimapartnerschaft mit dem globalen Süden?
- Der CO₂-Ausstoß in Deutschland beträgt aktuell 9,13 Tonnen pro Kopf jährlich
- Der CO₂-Ausstoß in Senegal beträgt aktuell 0,74 Tonnen pro Kopf jährlich
- Das gesteckte globale Ziel, um den Klimawandel einzudämmen ist 1,5 Tonnen pro Person pro Jahr
Deutschland gehört zu den früh industrialisierten Staaten Europas. Deshalb haben wir auch eine besondere Verantwortung. Globale Erwärmung trifft alle, weltweit. Doch besonders den globalen Süden. Ziel der deutschen Klimapolitik ist ein Strukturwandel hin zu einer nachhaltigeren Entwicklung. Deutschland will 2050 keine Emissionen mehr ausstoßen, also klimaneutral sein.
Weshalb klimatisches Engagement auf kommunaler Ebene sinnvoll ist
Kommunen haben die Aufgabe, die Klimaziele des Bundes umzusetzen. Sie sind in der Lage, Probleme an der Basis anzugehen, ihre Erfahrungen und Synergien zu nutzen, Gespräche vor Ort zu führen und Bewusstsein zu schaffen. Diese Aufgabe ist den Kommunen nicht gesetzlich vorgeschrieben.
In Pfinztal dagegen wurde klimatische Verantwortung durch die vom Gemeinderat 2019 beschlossene Klimaoffensive und durch die Nachhaltigkeitsziele des Gemeindeentwicklungskonzepts „Pfinztal 2035“ verpflichtend. Letztendlich stützt sich auch das Engagement in der Klimapartnerschaft mit Kidira auf diese Grundsatzbeschlüsse.
Zuständigkeit für das Projekt
Vertretung aus der Verwaltung Pfinztal
Vertretung der Politik:
- Gemeinderat Dr. Ulrich Roßwag
- Gemeinderätin Monika Lüthje-Lenhart
Vertretung der Zivilbevölkerung:
- Ursula Georg
- Eva Machacek
Bürger und Bürgerinnen, Vereine, Schulen und Initiativen sind herzlich eingeladen, sich an Klimapartnerschaften zu beteiligen. Informationen können bei Lisa-Kathrin Welzel eingeholt werden.