Der europäische Gedanke führt
zu partnerschaftlichen Beziehungen
Der europäische Gedanke und partnerschaftliches Handeln über die Grenzen des deutschsprachigen Raumes hinaus waren in Pfinztal schon vor den offiziellen Freundschaften zu den Partnern in Leerdam (heute: „Gemeente Vijfheerenlanden“) und Rokycany vorhanden. Der Gemeinderat hatte in den 1980er-Jahren verschiedene ausländische Gemeinden besucht (Bourg-les-Valence, Seichamps und Le Tholy in Frankreich sowie San Biagio Platani auf Sizilien), um Freundschaften und Kontakte zu knüpfen.
Nicht nur die Gemeinde, sondern auch viele Vereine in Pfinztal pflegten schon früh vielfältige Kontakte zu ausländischen Partnern. Pfinztal war für ausländische Besucher gerne Gastgeber, so beispielsweise mehrere Jahre für eine Studiengruppe aus Gwent in Wales, die durch eine Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe Untersuchungen im Bereich der Pfinz vornahm. Der Akkordeonring Wöschbach pflegte mit Gwent langjährige Kontakte und organisierte gemeinsame Konzerte bis in die Mitte der 1990er-Jahre.
Die Schulen Pfinztals, allen voran die Geschwister-Scholl-Realschule, trugen einen großen Teil zur partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit ausländischen Kommunen bei. Schon 1983 fand ein erster Schüleraustausch mit der Schule „Les Jonquilles“ in Le Tholy, Frankreich, statt, der noch viele Jahre durchgeführt wurde. Der Kontakt zur Realschule endete, als die für den Austausch verantwortlichen Lehrkräfte in Le Tholy nicht mehr an der Schule unterrichteten. 1989 folgte die erste Fahrt der Realschule nach Montbéliard/Frankreich. Der Kontakt zur dortigen Schule wurde von Seiten der Realschule viele Jahre gepflegt und aufrecht erhalten.
Mit dem Fall der Berliner Mauer im Jahre 1989 und Ende des Kalten Krieges unternahm die Gemeinde Anstrengungen, eine Partnerschaft zu einer Gemeinde der ehemaligen DDR aufzubauen. Der Versuch scheiterte am großen Andrang vieler Gemeinden, die eine solche Partnerschaft für erstrebenswert hielten.
Die partnerschaftlichen Anstrengungen der Gemeinde und Ihrer Freude in Nah und Fern blieben auch dem Europarat nicht verborgen. So erhielt man bereits drei von vier Stufen des Europapreises.
Pfinztal wurde mit dem Europadiplom des Europarates ausgezeichnet
Auf Einladung von Sir Alan Meale, dem Vorsitzenden des Unterausschusses für den Europapreis, reiste eine Delegation der Gemeinde Pfinztal mit Bürgermeisterin Nicola Bodner und den Ehepaaren Anita und Ingo Reger und Anni und Rolf Wagner, die seit Jahren viel Zeit in die Städtepartnerschaften investieren, nach Straßburg, um den Preis in Empfang zu nehmen. Die Auszeichnung ist Anerkennung und Würdigung für die Leistungen der Gemeinde Pfinztal zur Förderung des europäischen Gedankens. Zugleich soll sie Ansporn zu weiteren Aktivitäten sein.
Pfinztal ausgezeichnet mit der Europafahne
Nach der Auszeichnung mit dem Europadiplom 2014 verlieh der Europarat 2015 auch die zweite Stufe des Europapreises, die Ehrenfahne an Pfinztal.
Durch einstimmige Entscheidung würdigte der Europarat die jahrelangen Anstrengungen und partnerschaftlichen Beziehungen auf allen Ebenen des gemeindlichen Lebens. Die Europafahne wurde bei einem öffentlichen Festakt mit großem Bürgerfest und internationalem Jugendwettbewerb übergeben.
Europarat verleiht Ehrenplakette an Pfinztal
Die die Beziehung der Partnerstädte mit der Gemeinde Pfinztal, ist geprägt durch die tolle und starke Zusammenarbeit, mit Vertrauen, Verbundenheit und Herzlichkeit unter einander. Diese schon lang bestehende Partnerschaft wurde mit einem großen Ehrungsabend zelebriert. Der Gemeinde Pfinztal wurde 2019 feierlich die besondere Auszeichnung, die dritte Stufe des Europapreises – die Europa-Plakette – vom Europarat verliehen. Die Auszeichnung wird nur wenigen Gemeinden zuteil. Pfinztal erhielt diese in einzigartiger Geschwindigkeit.