Zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen bezeugen das erfolgreiche Wirken des in Pfinztal Söllingen geborenen und lebenden Mundartautors Wolfgang Müller.

Er hat unter anderem mehrere Bücher veröffentlicht, war bei den SWR „Gutsele“ aktiv, schreibt Kolumnen und hat mit der Werkrealschule Berghausen das Projekt „Schlichterbänkchen“ ins Leben gerufen und umgesetzt, dessen Dokumentation mit dem Landespreis für Dialekte in der Kategorie „Junge Generation“ ausgezeichnet wurde.

Im April dieses Jahres erhielten er und seine Ehefrau Rosie Müller in Weinheim, im Rahmen einer festlichen Veranstaltung des Arbeitskreises Heimatpflege im Regierungsbezirk Karlsruhe e. V., die Ehrennadel für herausragendes Engagement in der Heimatpflege persönlich von Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder verliehen.

In ihrer Laudatio würdigte Regierungspräsidentin Felder besonders die Tätigkeit von Wolfgang Müller, der als Prädikant der Evangelischen Landeskirche gemeinsam mit seiner Frau Rosie über 100 Mundart-Gottesdienste im gesamten Regierungsbezirk veranstaltet hat. Darüber hinaus hob sie das weitere große ehrenamtliche Engagement des Ehepaares hervor, das sich auf so vielfältige Weise und bereits seit Jahrzehnten für den Erhalt und die Lebendigkeit der Mundart engagiert.

Das rüstige Pfinztaler Rentnerpaar blickt froh und dankbar auf rund 500 Auswärtsbegegnungen zurück, bei denen sie vom Odenwald bis in den Nordschwarzwald für ihr Heimattal und den hier gesprochenen Regiolekt „Pfinzfränkisch“ gepunktet haben. Dabei zählen sie, so Felder, besonders mit ihrer Mundart im Schule-Projekt „Schwätze wie d’Oma un de Opa“ zu den wichtigen Mundartsprechern, die in die Klassen gehen und den kernbadischen Zungenschlag in stimmigen Texten und einladenden Spielszenen interessant und lehrreich vermitteln. Wolfgang und Rosie Müller gehören somit zu den vielerorts wahrgenommenen und wertgeschätzten Wegbereitern der vom Ministerpräsidenten ausgerufenen Dialekt-Initiative der Landesregierung und bleiben für das kulturpolitische Anliegen „Mundarten bewahren und stärken“ auch weiterhin unverzichtbar.

Da Pfinztals Bürgermeisterin Nicola Bodner aus Termingründen bei der Ehrung in Weinheim nicht persönlich anwesend sein konnte, war es ihr ein großes Anliegen, nachträglich persönlich zur Auszeichnung zu gratulieren und sich für das jahrzehntelange Engagement des Pfinztaler Ehepaares zu bedanken.

Bei diesem Treffen in lockerer Runde erzählte das Ehepaar aus seinem bewegten Leben und den gemeinsamen Erfolgen, die zu einem großen Teil auch in ihrer „Philosophie, niemals aufzugeben und immer dranzubleiben“ begründet sind.

Die neue Dialektstrategie für das Land Baden-Württemberg, das mit der Kampagne „DialektLänd“ die Mundarten bewahren und stärken will, ist für die beiden somit einmal mehr Bestätigung ihrer Philosophie und Ansporn für weiteres Engagement in Sachen Mundart.