Workshop im Rahmen des NABU-Projekts „Natur nah dran“ in Pfinztal
Pfinztal – Vertreterinnen und Vertreter aus sieben baden-württembergischen Kommunen trafen sich am Dienstag, 13. Mai 2025, in Pfinztal zu einem Workshop im Rahmen des Projekts „Natur nah dran“. Gemeinsam begutachteten und pflegten sie die Grünflächen, die in Pfinztal im letzten Herbst mit Wildpflanzen umgestaltet wurden.
„Die praxisnahe Schulung hilft uns, die naturnahen Flächen fachgerecht zu betreuen“, so Marcus Pöschl Leiter Bau- und Umweltamt. „Mit dem Projekt ‚Natur nah dran‘ kommen nicht nur Wildpflanzen, sondern auch das Wissen, wie sie langfristig gepflegt werden müssen.“ Es macht uns stolz, ein Teil dieses Projektes zu sein und auch unsere Mitarbeiter fortzubilden und so auf dem neuesten Stand zu halten.
Die Teilnehmenden lernten unter fachlicher Anleitung von Naturgartenplanerin Dr. Eva Distler, warum Arten wie Kompass-Lattich oder Löwenzahn aus den neu angelegten Flächen entfernt werden sollten, damit die gewünschten Arten ausreichend Licht und Platz für ihre Entwicklung erhalten. Aus den gleichen Gründen ist frühzeitiges Mähen, ein sogenannter Schröpfschnitt, im ersten Jahr wichtig für Wildblumenwiesen. Selbst wenn das bedeutet, eine Wiese in voller Blüte zu mähen.
„Die im Projekt angelegten Flächen benötigen in der Anfangszeit gezielte Pflege und Geduld“, erläutert Martin Klatt, Projektleiter beim NABU Baden-Württemberg. „Im ersten Jahr blühen noch viele einjährige Pflanzen, wie Mohn oder Nelken-Leimkraut. Mit der Zeit kommen die ausdauernden Stauden dazu und es entwickeln sich stabile, artenreiche Pflanzengesellschaften, die vielen Insekten und Vögeln als Lebensraum dienen.“
Im Fokus des Workshops stand neben dem Jäten auch das Thema Bewässerung. Wegen des trockenen Wetters der letzten Wochen ist an vielen Standorten erst wenig auf den Flächen zu sehen. Langfristig kommen Wildpflanzen besser mit Trockenheit und Hitze zurecht als konventionell gepflegte Flächen. Bis sie sich etabliert haben, kann das Gießen aber dabei helfen, den Stauden, Gehölzen und Samen einen Energieschub zu verleihen und die Wartezeit bis zur Blüte zu verkürzen.
An der Veranstaltung nahmen Mitarbeitende und Ehrenamtliche aus den Kommunen Bad Friedrichshall, Binzen, Bötzingen, Brackenheim, Durmersheim, Efringen-Kirchen und Karlsdorf-Neuthard teil. Wie Pfinztal haben auch sie die „Natur nah dran“-Förderung erhalten und öffentliche Grünflächen im Sinne der Artenvielfalt angelegt.
Hintergrund
Pfinztal hat insgesamt fünf Grünflächen zu Wildblumenwiesen und Wildstaudenbeeten umgestaltet. Die Standorte liegen in Berghausen am Bahnhofsplatz, der Schloßgartenstraße und Am Stadion. Zusätzlich befinden sich in Söllingen an der B10 sowie in Kleinsteinbach an der Ortsverwaltung umgestaltete Flächen.
Das Kooperationsprojekt „Natur nah dran“ von NABU und Land wird gefördert durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Ziel ist es, Städte und Gemeinden mit Rat und Tat dabei zu unterstützen, Grünflächen im Sinne der Biodiversität umzugestalten. Von 2022 bis 2027 werden jährlich 15 Städte und Gemeinden gefördert.
Das Projekt startete 2016 und ist in der zweiten Projektstaffel. Insgesamt wurden bereits 121 Kommunen gefördert, über 1.000 Teilnehmende in Workshops geschult und 265.000 Quadratmeter naturnah umgestaltet.
Weitere Informationen und kurze Filmclips zum Projekt gibt es unter www.Naturnahdran.de