Seit dem Jahr 2024 werden alle in Pfinztal gefundenen illegalen Müllablagerungen statistisch erfasst und ausgewertet.
Grund dafür ist die Tatsache, dass sowohl die Menge an Abfall, als auch die Häufigkeit der Ablagerungen innerhalb der Gemeindegrenzen in allen vier Ortschaften stark zugenommen haben.
Nun liegen die ersten Zahlen vor.

Konnte es früher eventuell gerade noch als „Kavaliersdelikt“ durchgehen, wenn jemand „zufällig“ einen alten Schrank am Wegesrand verlor, oder eine Matratze im Wald vom Auto fiel, so haben sich heutzutage sowohl die Anzahl der Taten, die Mengen an Müll, als auch dessen Qualität leider stark zum Schlechten hin verändert.

Besonders besorgniserregend ist hierbei die Häufigkeit der illegalen Ablagen mancher Stoffe, die auf diese Art direkt mit der Umwelt in Kontakt kommen. Diese können sowohl stark gesundheitsgefährdend für Mensch und Tier sein, als auch wegen ihrer Brandeigenschaften für die Infrastruktur der Gemeinde sehr gefährlich werden.

Allein im zurückliegenden Jahr (August 2024 bis August 2025) wurden insgesamt 65,7 Kubikmeter (oder ca. 23 Tonnen) wilder Müll aller Art durch Mitarbeiter der Feldhut und des Bauhofs der Gemeinde Pfinztal geborgen. Dies entspricht vom Volumen her einem Schwimmbecken, das 2 Meter tief, 4 Meter breit und etwa 8 Meter lang ist!

Zu den häufigsten Arten von wildem Müll zählen hierbei Altreifen, Hausmüll, Sperrmüll, Elektroschrott, Baustoffe, Styropor und Sondermüll / Schadstoffe.

Der Aufwand, den diese Bergungen hervorrufen, ist teilweise enorm kostenintensiv, langwierig und gefährlich. Als kleiner Landkreiskommune steht uns dazu leider auch nicht immer die am besten geeignete Ausrüstung zur Verfügung. Gleichzeitig fehlen dann Gerät und Arbeitskraft an anderer Stelle, beispielsweise zur Pflege und Instandhaltung der Gemeinde.

Obwohl wir vor Ort über ein breit gefächertes Entsorgungsangebot beim Recyclinghof in Berghausen verfügen, jede Woche die Müllabfuhr kommt und jeder Haushalt einmal im Jahr einen Sperrmüll kostenlos anmelden kann, werden diese Entsorgungsangebote nicht voll ausgenutzt – der illegale „Entsorgungs“-Weg in Wald und Feld und somit in die Ordnungswidrigkeit, scheint für Einige der bessere Weg zu sein.
Doch das ist ein Irrtum:
Wer erwischt wird, muss mit einer Anzeige, Geldstrafe und gegebenenfalls auch mit einem Verfahren rechnen. Die Kosten dafür sind erheblich und rechtfertigen in keinster Weise die gedachte Einsparung.

Darum ein Appell an alle Bürgerinnen und Bürger:
Scheuen Sie sich nicht, sich über Entsorgungswege vorab zu informieren, denn es gibt nichts, was nicht legal und richtig entsorgt werden kann, bevor Sie eine Ordnungswidrigkeit oder sogar Straftat begehen!

Wenden Sie sich dafür jederzeit an den Abfallwirtschaftsbetrieb Kreis Karlsruhe (awb-landkreis-karlsruhe.de) oder an Ihr gemeindeeigenes Umweltamt (abfall@pfinztal.de).

Schreiben Sie uns, was Sie entsorgen möchten, egal ob es ein Altreifen, eine Batterie oder ein Zaunelement ist. Sie erhalten umgehend die benötigte Information.

Ein Großteil des „wilden Mülls“ kann sogar kostenlos und legal auf den genannten Entsorgungswegen abgegeben werden, der Fahrtweg dorthin ist meist kürzer als zu einem einsam gelegenen Waldstück, Parkplatz, Gewässer oder Feld.

Nachfolgend einige legale Entsorgungsbeispiele für die häufigsten Funde:

Altreifen: 

Bei Neukauf einfach die alten Reifen beim Reifenhändler entsorgen lassen. Sind die Felgen noch dabei, können diese in den Altmetallcontainer beim Recyclinghof geworfen werden – kostenfrei. Sie haben noch Altreifen ohne Felgen, möchten aber keine neuen Reifen kaufen? Diese können in der Kreisdeponie Bruchsal abgegeben werden. Altreifen gehören nicht in den Sperrmüll!
Hausmüll: 

Gehört in die graue Restmülltonne. Diese gibt es in jedem Haushalt. Wenn der Müll von der Größe her nicht reinpasst, ist es als 1. Müllart ein Haushaltsrestsperrmüll., wie zum Beispiel ein alter Teppich. Dieser sollte also in seiner letzten Nutzung nicht die Pfinzböschung verschönern.
Altholz:

Umfasst als 2. gängige Müllart Altholz aus dem Innenbereich, also Möbel, oder Teile davon, auch Polstergarnituren, Betten und Matratzen, etc.

Holzteile und Holz aus dem Innenbereich werden auch im Recyclinghof angenommen. Sie müssen also nicht neben einem Altglascontainer aufgestapelt werden oder als Grundstoff wieder in den Wald gebracht werden. Somit fällt auch die Wartezeit auf die Sperrmüllabholung weg.

 

Als 3. Müllart gibt es noch Elektrogroßgeräte und Metalle aller Art:
Ein Kühlschrank muss nicht im Feld verrotten, ein Fahrrad nicht in der Pfinz liegen. Elektrogeräte mit einer Kantenlänge kleiner 50 cm werden auch im Recyclinghof angenommen und Altfahrräder kann man gemeinnützig spenden.

Richtig ist also: 

Einfach die jeweilig benötigte, oder eben auch alle drei Müllarten anmelden, pünktlich zum Abholtermin vor die Türe stellen, und fertig. Einfacher geht es nicht.

Baustoffe können übrigens in Kleinmengen auch im Recyclinghof abgeben werden oder in der Kreisdeponie Bruchsal. Was genau und wie dort angenommen wird, erfahren Sie über das „Abfall-ABC“ des Abfallwirtschaftsbetriebs oder ebenfalls im Umweltamt.
Die meisten Handwerker nehmen die Reste übrigens auch mit – man muss nur fragen.

Styropor wird ebenso in unseren Recyclinghof angenommen, wie auch Altpapier und Kartonagen.

Nachtspeicheröfen entsorgen Sie bitte stets über den Heizungsbauer, der Ihre neue Heizung einbaut! Eine Ablage in der freien Natur gefährdet aufgrund der Asbesthaltigkeit dieser alten Geräte Mensch und Tier!

Sperrmüll gibt es nach wie vor einmal jährlich pro Haushalt kostenlos. Termine dafür kann man online oder telefonisch direkt beim AWB (tel. 0800-2982020) oder im Umweltamt der Gemeinde Pfinztal (tel. 07240-62217) gebührenfrei buchen.

Sollten Sie eine illegale Müllablage beobachten und möchten dies melden, können Sie sich jederzeit an das Ordnungsamt der Gemeinde Pfinztal wenden: ordnungsamt@pfinztal.de

Sie haben wilden Müll entdeckt? Senden Sie bitte eine E-Mail an abfall@pfinztal.de

Bitte machen Sie in beiden Fällen genaue Angaben zu Ablageort und Zeitpunkt.

Einen weiteren Vorteil hat die ordnungsgemäße Entsorgung noch:
Die Bergungs- und Entsorgungskosten werden im Rahmen der Abfallgebühren auf alle Haushalte in der Gemeinde umgelegt. Das Fehlverhalten weniger wird also zur zusätzlichen finanziellen Belastung für alle. Dies kann mit einfachen Mitteln gemindert werden. Ein Ansporn für alle!