Kreis Karlsruhe. Der Ausschuss für Umwelt und Technik des Kreistags hat sich in seiner Sitzung am Donnerstag, 16. Oktober, im Panoramasaal der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft in Karlsruhe mit der Abfallwirtschaft im Landkreis befasst. Der kreiseigene Abfallwirtschaftsbetrieb legte dem Ausschuss turnusgemäß seinen Geschäftsbericht vor. Außerdem stellte das Gremium die Weichen für die zukünftige Bioabfallentsorgung im Landkreis Karlsruhe.

Der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Karlsruhe kann auf ein erfolgreiches Jahr 2024 zurückblicken. Der Geschäftsbericht zeigt, dass die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Karlsruhe weiterhin Umweltbewusstsein und ein gutes Trennverhalten beweisen: Mit 85 Kilogramm Restabfall pro Einwohnerin bzw. Einwohner liegt der Landkreis deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 116 Kilogramm. Auch beim Bioabfall (33 Kilogramm pro Einwohnerin bzw. Einwohner gegenüber 56 Kilogramm im Land) schneidet der Landkreis gut ab. Zusammengenommen mit den Grünabfällen ergibt sich ein Wert von 168 Kilogramm organischer Abfälle pro Einwohnerin bzw. Einwohner – ein Spitzenwert im landesweiten Vergleich.

Besonders positiv ist auch die Entwicklung bei den Wertstoffen: Mit 131 Kilogramm pro Einwohnerin bzw. Einwohner liegt der Landkreis über dem Landesdurchschnitt von 123 Kilogramm. Das zeigt, dass die Trennung von Papier, Karton, Metall und Leichtverpackungen gut funktioniert. Dabei ist ein leichter Rückgang des Anteils an Kunststoffen zu verzeichnen. Die Zahlen belegen, dass die Bevölkerung im Landkreis Karlsruhe die verwertbaren Anteile ihrer Abfälle aus privaten Haushaltungen weiter überdurchschnittlich gut vom Restmüll trennt.

Ein Großteil der Siedlungsabfälle – Abfälle aus Haushalten und vergleichbarer Art aus dem Gewerbe, ohne Bauabfälle – wird inzwischen stofflich oder energetisch verwertet. Die Deponierung spielt nur noch eine geringe Rolle. Allein durch die energetische Verwertung der Abfälle aus dem Landkreis konnten 2024 rund 28.900 Megawattstunden Strom und 80.350 Megawattstunden Wärmeenergie erzeugt werden – genug, um etwa 8.700 Haushalte ein Jahr lang mit Strom und 5.000 Einfamilienhäuser mit Wärme zu versorgen.

Daneben hat der Ausschuss für Umwelt und Technik die Bioabfallentsorgung im Landkreis Karlsruhe sichergestellt:

Ab dem 1. Januar 2029 ist die BEM Umweltservice GmbH aus Ludwigsburg für die Verwertung aller im Landkreis gesammelten Bioabfälle zuständig. Die Abfälle werden weiterhin nach dem Kaskadenprinzip behandelt. Dabei wird das Biogut energetisch verwertet, wodurch Biogas gewonnen und zugleich hochwertiger Kompost erzeugt wird – ein wichtiger Beitrag zu einer klimafreundlichen Kreislaufwirtschaft.

Das derzeitige Kombisystem aus freiwilliger Biotonne und Bringsystem auf den Grünabfallsammelplätzen hat sich seit seiner Einführung 2021 bewährt: Rund 15.000 Tonnen Bioabfälle werden jährlich im Landkreis erfasst. Insgesamt stehen den Bürgerinnen und Bürgern 69 Grünabfallsammelplätze zur Verfügung.